zweite kritische Stellungnahme

In einem Bericht über den Vortrag des ev. Sektenbeauftragten, Pfarrer Eckehard Zieglschmid, in Bautzen las man in der Sächsischen Zeitung u. a.:

 


Sächsische Zeitung, Lokalteil Bautzen, 28./29.11.1998:

"... Dem Vortrag zum Thema "Sekten in Sachsen" folgten nicht nur CDU-Mitglieder, sondern neben anderen interessierten Bürgern auch Gäste, die sich später als Anhänger von kirchlichen Sondergemeinschaften zu erkennen gaben.

Unter ihnen waren zwei Vertreter der "Zeugen Jehovas" und der als Mitglied der "Universalen Kirche" in die Schlagzeilen geratene Bautzener Sparkassen-Chef Peter G.. Letzterer beklagte die "Desinformationskampagne durch die Medien" und forderte seine Mitmenschen auf, Informationen gründlich zu prüfen. "Welche Instanz soll denn entscheiden, was wahr ist?", fragte G.. Der Sektenbeauftragte Zieglschmid lehnte eine Stellungnahme zur Universalen Kirche ab, da diesbezügliche Überprüfungen "noch im Fluss" seien. ..."


Auf diese Aussage Herrn G.s reagierte der Sektenbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen wie folgt:

Sächsische Zeitung
Lokalredaktion Bautzen

2.12.98

Leserbrief zu Artikel „Typisch sächsische Sekten gibt’s nur zwei" 28./29.11.98, S. 11

Sehr geehrte Damen und Herren,

im o.g. Artikel wird von einem Vortrag meines evangelischen Kollegen, Herrn Pfarrer Zieglschmids vor dem CDU-Stadtverband Bautzen berichtet.

Dabei wird der Sparkassen-Chef Herr G. zitiert, dass er die „Desinformationskampagne der Medien" beklage. Diese Aussage hat mich mehr als erstaunt. Ich habe die Medienberichterstattung zu diesem Thema verfolgt und muss sagen, dass sie je nach Zeitung mehr oder weniger sachlich, in ihren Aussagen jedoch ständig mit Fakten belegt war. Im Unterschied dazu erscheinen mir eher einige Aussagen Herrn G.s zweifelhaft. So hat er z. B. behauptet, dass die „Universale Kirche" keine Konten bei der Kreissparkasse Bautzen hätte. Es ist schriftlich belegt, dass in Briefen dieser Organisation an ihre Mitglieder ein solches Konto als Bankverbindung des Europasitzes der Sekte genannt ist. Weiterhin hat Herr G. die antisemitischen Äußerungen des Gründers und Leiters der „Universalen Kirche", Peter Leach-Lewis, als rein privater Natur und nicht zur Lehre der „Universalen Kirche" gehörend deklariert. Auch hier ist schriftlich belegt, dass antisemitische Aussagen nach Ansicht der Sekte u. a. von sogenannten „aufgestiegenen Meistern", also angenommenen himmlischen Wesenheiten stammen würden, die mit diesen „Mitteilungen" die „Universale Kirche" leiten. Und sogar die Äußerungen, die eindeutig nur Leach-Lewis zuschrieben werden können, gehören (wie Herr O., einer der Sprecher der Universalen Kirche, mitteilte) eindeutig zum Lehrinhalt der „Universalen Kirche".

Man muss sich also wirklich fragen, wer denn hier Desinformation betreibt.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Gerald Kluge

 


Anmerkung: Der in den Berichten erwähnte Herr Peter G. hat 2002 seinen Posten als Vorstandsvorsitzender aufgegeben und sich aus der Sparkasse zurückgezogen, um sich stärker in seine "Kirche" einzubringen. (Bericht in der Sächsischen Zeitung, Lokalteil Bautzen, 18.3.2002).