Welche Fehler kann eine Familie in dieser Situation machen?

  • Wenn jemand ausgeschlossen ist, wissen wir nicht, ob es auf seinen eigenen Wunsch hin geschah oder nicht und ober er/sie wieder zurück in die Gemeinschaft möchte. Es ist auf jeden Fall keine gute Idee z. B. zu sagen: „Es ist gut, dass Du endlich aus dieser Gemeinschaft heraus bist“ oder etwas Ähnliches. Auch wenn jemand auf eigenen Wunsch ausgeschlossen wurde, heißt das nicht, dass er die Gemeinschaft nicht verteidigen würde. Für diese Reaktion gibt es verschiedene Gründe.
    Wenn jemand in der Gemeinschaft ist, dann sollten Eltern/Verwandte/Freunde nicht zu häufig anrufen. Das könnte den totalen Abbruch der Kontakte provozieren.
  • Meine Mutter hat in unserem ersten Gespräch versucht, etwas über Sekten zu sagen, und ich habe es gleich abgelehnt, weil man ja "über die Gemeinde nicht als Sekte sprechen darf". Auch wenn ich das meinen Eltern nicht gesagt habe und eigentlich kaum was erklärt habe, nur gesagt, dass ich darüber nicht sprechen will, haben sie das respektiert.
    Den Ausgeschlossenen nicht anzunehmen, ihm die frühere Zurückweisung nicht zu vergeben.
    Das Gute und Attraktive an der Gemeinschaft zu verleugnen.
    Die Gemeinschaft eine Sekte zu nennen.
    Druck auszuüben, dem Ausgeschlossenen vorzuschreiben, was er zu tun hat.
    Wie in anderen Fällen, wenn man eine nahe Person (z. B. durch den Tod) verloren hat, braucht man Zeit und Frieden zum Trauern und um das eigene Leben zu überdenken. Aber möglicherweise braucht er/sie jemanden zum Gespräch, jemand, der einen versteht und einem hilft, seine eigene Antwort zu finden.
    Um die Leere zu füllen, die durch den Verlust der Freunde entstand, wird der Ausgeschlossenen (nach einer Weile) neue Beziehungen und Aktivitäten brauchen. Und ich denke, es ist in Ordnung, einiges vorzuschlagen und zu etwas einzuladen. Man sollte aber nicht auf bestimmten Dingen zu sehr bestehen, vor allem nicht bei Aktivitäten, die dem Ausgeschlossenen als zu weltlich erscheinen könnten.
    Als ich in der Gemeinschaft war (und auch in meiner früheren Gruppe, bevor ich in die Holic-Gruppe eintrat), gab es eine Zeit, wo mein Vater mir Mails gegen die Gruppe schrieb. Er wusste nichts Genaueres über die Gruppe, aber äußerte einige allgemeine Befürchtungen wie die Abhängigkeit von der Gruppe oder die Möglichkeit des schlechten Einflusses auf einige Freunde. Wenn jemand an der Gruppe zweifelt, könnten kritische Informationen möglicherweise helfen, aber oft wird so etwas als ein Angriff des Bösen verstanden und führt dazu, dass man den Kontakt abbricht.
    Auch nach dem Ausschluss, vor allem am Anfang, neigt man evtl. dazu, Kritik zurück zu weisen und zu denken, dass die Gemeinschaft im Recht ist. Ein Ausgeschlossener möchte möglicherweise in die Gruppe zurück oder hat keine Hoffnung, dass er weiter mit Gott leben kann, d. h. außerhalb der (Holic-)Gemeinschaft.